Carrera-Universal-Forum

Hallo Männer! (und Frauen ... Frauen ... sind da welche?)

Wie angekündigt fange ich heute mit dem Umbaubericht des 320ers an. Möglicherweise passt das, was in der Folge hier kommt, auch noch in andere Unis, aber ich versuchs mal mit dem 3er. Der hat einen relativ hohen Kofferraum und ausreichend Platz an der Hinterachse.
Aufgabenstellung: Carrera Universal Original bzw. Reprokarosse, Carrera Universal Chassis und Räder
Mein Ausgangsmodell hatte mit Ortmann 34d Reifen (14mm) eine Spurweite von 66mm. Die Reifen stehen bündig mit der Karosserie und das soll auch so bleiben.
Die weiteren Daten sind:

Bodenfreiheit: 0.9mm
Reifendurchmesser: 21,4mm
Übersetzung: 8:22 (original)
Gewicht: 122 Gramm
und - für den weiteren Verlauf wichtig - Abstand Chassis zur Hinterachse: 12mm

Damit jetzt keiner weint, weil ein 320er zersäbelt wird:
Das Basismodell hier hat ein Reprochassis und eine Reprokarosse. Ein Originaler wäre mir für dieses Experiment auch zu Schade gewesen!

Hier das gute Stück: als erstes wird das Heckteil vom Chassis abgeschnitten: 3,5mm bleiben hinten stehen. Das ist genau der Platz, den ich als Abstand für das Differentialgehäuse brauche um nachher wieder auf die 12mm Abstand der Hinterachse zum Chassisende zu kommen. Und ich habe noch genug Fleisch, damit der Motor mit der serienmäßigen Halteplatte wieder befestigt werden kann.

So das wars für heute. Bis die Tage
Franjo

Gedanken zu Slotcars mit Differential

Moin zusammen,

grau ist alle Theorie! Und dennoch ist sie der Ursprung, wenn sich Spinner wie ich, zeitlebens einen Kopf darüber machen, wie sie irgendetwas schneller zum Laufen bringen, als andere zuvor. Warum durchaus gute Ideen bei anderen nicht funktionieren, obwohl sie es eigentlich müssten. Zugegeben, die Welt wird nicht besser, durch ein Slotcar mit Differential, aber wer einmal die Befriedigung erlebt hat, etwas zum Laufen zu bringen, das andere vorher nicht geschafft haben, wird wissen, dass dieses Gefühl süchtig macht. In der Konsequenz heißt das - man tut es fürs eigene Ego. So ehrlich sollte man sein. Und dabei ist es vollkommen egal, ob man einen Weltrekord aufstellt oder nur ein Carrera Auto tunt.
Genug philosophiert – zum Thema:
Grundsätzlich müsste es mit Diff schneller gehen als ohne. Sonst wäre in keinem PKW eins drin. Und wer schon mal ein Quad mit seiner beschissenen Straßenlage gefahren hat, wird das sofort unterschreiben. Die unterschiedlichen Radien, die beide Räder in Kurven beschreiben, zwingen ein Rad immer zum Durchrutschen. Je schneller du eine Kurve durchfahren willst desto mehr neigt das Fahrzeug zum Driften. Ein Teil des Drifts wird natürlich von den Fliehkräften herbeigeführt, aber die starre Verbindung sorgt viel früher für den Haftungsabriss am Gummi, als es mit einem Differential passieren würde. Und jedes Fahrzeug durchquert eine Kurve dann am schnellsten, wenn es exakt an genau dieser Rutschgrenze bewegt wird. Wäre es anders, würden F1 Autos quer aus den Kurven rausbeschleunigen.
Das älteste Projekt, das ich gefunden habe, war das von Adams & Sons von 1964. Die haben sich damals so richtig ausgetobt. Zusätzlich mit gelenkter Einzelradaufaufhängung an der Vorderachse. Hier ein Ausschnitt von deren Differential mit Querlenkern an der Hinterachse: Dann hat Vanquish MG das in der Neuzeit noch einmal versucht. Die haben schöne Autos gebaut und sogar ein Differential mit Kegelrädern verwendet. Leider hat das Diff nicht gehalten. Einige haben es mit ein paar Tricks haltbarer gemacht, schwärmen vom Fahrverhalten, aber trotzdem waren die Autos nach dem Umbau auf Starrachse durch die Bank schneller unterwegs. Hier ein Foto eines Vanquish_MG mit dem Diff und Stoßdämpferattrappe: Warum sind die Vanquish mit Differential langsamer als mit Starrachse? – Sie haben keine Differentialsperre. Eine solche Sperre in diesem Maßstab zu bauen wäre viel zu aufwändig, ich würde sagen, technisch nur von Herstellern für medizinische Geräte umzusetzen und damit viel zu teuer.
Ein Slotcar hebt bei schneller Kurvenfahrt, das kurveninnere hintere Rad (die leicht schräg abgelaufenen Hinterreifen nach einiger Zeit auf der Stecke unterstreichen das deutlich). Bei einem Differential ohne Sperre reißt in diesem Moment sofort der Vortrieb ab und das Fahrzeug “fällt“ flach auf die Bahn zurück, beschleunigt wieder bis es erneut leicht lupft, fällt zurück, usw.
Damit ein Diff in einem Slotcar funktionieren kann, braucht man also eine Federung, die dafür sorgt, dass das kurveninnere Hinterrad auf der Bahn bleibt und weiter Vortrieb produziert. Um nicht alles selber bauen zu müssen und wochenlang Achsträger, Querlenker und Federbeine selbst zu fräsen, habe ich mich im RC-Bereich umgesehen. Dort fahren sie sogar im Maßstab 1:36 mit funktionierenden Kugeldiffs und Federung rum. Wenn eine Starrachse besser wäre, würden die eine einbauen … ist ja deutlich billiger!
Ich habe mich dann für die Teile vom Mini Z von Kyosho (1:24) entschieden. Die treiben ihr Diff mit einem Kronrad an, was für den Einsatz bei einem Carrera Universal Auto eine Steilvorlage ist. Da beim Mini Z aber ein anderes Zahnradmodul verwendet wird, muss auch das Antriebsrad für den Motor mit übernommen werden. Die Übersetzungen die angeboten werden (9:26,27 und 28) kommen in etwa bei der originalen Carrera 8:22 raus. Die Nylonrädchen schauen zwar nicht besonders vertrauenerweckend aus, aber für einen ersten Versuch sollten sie ausreichen. Ein passendes Kronzahnrad mit einer 22er Teilung und den Löchern für die Kugeln kann ich zur Not später immer noch mal selber schnitzen.
Die Mini Z sind etwas schwerer als unsere Universal Wägelchen. Damit deshalb der Protoyp nicht einfach auf der Bahn steht und nicht über den dringend benötigten Negativfederweg verfügt, werde ich beim Umbau die Adapterplatte nicht aus Kohlefaser sondern einem schwereren Werkstoff anfertigen.
Da ich wegen den 25 Fäden in der rechten Hand etwas eingeschränkt bin, habe ich bis heute nur die Skizze für die Adapterplatte hinbekommen: Ist ein bisschen krakelig geworden. Ich habe sie der Einfachheit halber gleich auf selbstklebendem Papier gemacht. Dann kann ich sie nachher auch als Bohrschablone verwenden.

Fortsetzung folgt
“Franjo“

Moinsen Franjo,

schaut 1A aus und nicht "krackelig", mach dir mal keinen Kopf drüber, passt schon!
Ich werde deinen Beitrag mit großer Neugier verfolgen.

VG BMO Stefan

Das sind die wesentlichen Teile die verbaut werden: oberes und unteres Differentialgehäuse
Differential mit Lagern
Radträger mit Radlagern
Stoßdämpfer
Uphhs ... die Gelenkwellen hab ich jetzt grad vergessen. Kann man aber hier noch gucken:
http://www.carrera-universal-forum.de/v ... f=5&t=8406
Der Größenvergleich mit dem Centstück zeigt schön, wie winzig das ganze baut. Die Querlenker, Radträger und das Gehäuse sind aus Kunstoff.
Beim Vormontieren ist mir aufgefallen, dass sich die Radträger ein bisschen hakelig und unpräzise in den Querlenkern bewegen. Da man die Bohrungen im Kunstoff der Radträger mit einer Reibahle schlecht auf ein vernünftiges Maß für die 2mm Lagerwelle nacharbeiten kann, hab ich die Radträger in der Aluversion (im Bild) besorgt. Die haben zwar nochmal mit 17,70€ zu Buche geschlagen, aber das ist jetzt auch schon wurscht.

Der erste Rückschlag: Es ist breit, verdammt breit ... zu breit. Deshalb wird es nicht mit den originalen Felgen gehen. Vermutlich werden mir 2-3mm fehlen um es in die 320er Karosse rein zu bekommen. Die Reifen dürfen ja wegen der Federung auf keinen Fall über die Kotflügel stehen. Eventuell kommt es dann an einen Formel 1 dran.
Aber fürs Erste werde ich auf jeden Fall mal dieses Chassis fertig bauen und zum Funktionstest dann ohne Karosse laufen lassen.

Hallo Franjo,

Ich habe mal nen 320er extrem breit gekauft, da wurden die kompletten Verbreiterungen abgetrent und ein etwa 2-3mm breites Zwischenstück je Seite eingesetzt, schicke Dir heute Abend mal Bilder und Maße.
Gruß
Jürgen

JoshvanWard hat geschrieben:Hallo Franjo,

Ich habe mal nen 320er extrem breit gekauft, da wurden die kompletten Verbreiterungen abgetrent und ein etwa 2-3mm breites Zwischenstück je Seite eingesetzt, schicke Dir heute Abend mal Bilder und Maße.
Gruß
Jürgen

Gekauft ?

Zu einem unmenschlich günstigem Preis ergaunert.

Moin Jürgen,

, ja wenn das soooo ist, und du hast sie dem Elmar quasi geraubt ... also wahrscheinlich hast du ihm so lange den bunten Inhalt kleiner Flaschen eingefüllt, bis er sie endlich rausrückte ... dann steht sie dir eigentlich, rechtlich gesehen, gar nicht zu. Dann könntest du die Karo für die "gute Sache" also rausrücken ... !

Nee Spaß beiseite ... die Bilder hab ich noch nicht bekommen. An sowas hatte ich auch schonmal gedacht. Quasi aufgesetzte Verbreiterungen die so aussehen wie beim RSR. Aber die ganzen Kotflügel wie beim 3er??? Aus welchem Material sind die denn gemacht! 0,5er Alublech gedengelt?
Das wäre zwar extrem arbeitsintensiv, aber nur als letzte Lösung, damit man überhaupt erstmal einen hat.
Ich hab' gestern ein paar Offset-Felgen bestellt. Wenn ich Glück habe, hol ich mir darüber wieder ein paar Millimeter zurück und es reicht doch noch!

Also Jürgen ... schick mal die Bilder!

Ich halte euch auf dem Laufenden
Franjo

franjo hat geschrieben:
An sowas hatte ich auch schonmal gedacht. Quasi aufgesetzte Verbreiterungen die so aussehen wie beim RSR. Aber die ganzen Kotflügel wie beim 3er??? Aus welchem Material sind die denn gemacht! 0,5er Alublech gedengelt?
Franjo

Hallo,

ich lese ja hier aus alter Verbundenheit auch immer mal mit. Erst mal Hut ab vor dem Differenzial-Umbau. Das ist bastlerisch eine absolute Meisterleistung.

Die Radläufe würde ich einfach durch aufgesetzte Polystyrol-Platten verbreitern. Ist vom Aufwand her eigentlich keine große Sache.
Das Prinzip habe ich in meinem 908-Workshop mal gezeigt.

http://www.carrera-universal-forum.de/v ... 8+workshop

Bin mal gespannt, wie die Geschichte mit dem Diff ausgeht.

Grüße,

Wolfgang

Hallo Franjo,

anbei die Bilder, war mal wieder schwierig die Dateien hochzuladen, da passt jetzt ne 71er Spurbreite drunter ohne zu schleifen.
Muss den BMW demnächst mal komplett zerlegen, da eine der beiden eigeklebten LED's im Heck den Geist aufgegeben hat, und dann neu lackieren, hatte schon mal angefangen aber da ich es bis zum Weihnachtsrennen nicht mehr schaffe wieder zusammengebaut

So wie es aussieht hat Elmar eine zweite Reprokarosse dafür geschlachtet und die Verbreiterung von vorne bis hinten auf beiden Seiten dann an die bestehende Verbreiterung angesetzt.

Aber das wird unser Karpfenangler hoffentlich noch mal auflösen.
Was macht eigentlich das original Phönix Arcade Schild, hat es schon einen entsprechenden Platz bekommen, sprich steht so ein Spielautomat jetzt bei Dir in der Wohnung