Lahme Bühler

Scratchbilding und basteln an allen Fahrzeugen, Technik, lackieren und Tuning.
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tschoburner
Licht Tüftler
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Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 19:06

RE: Lahme Bühler

#11 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

5.Gewicht sparen, Pumpwirkung im Motor verringern.

Hierzu wird von den Druckgusshälften des Motors mit der Feile Material abgetragen. Man feilt dazu größere Phasen an die Gehäuse an. Damit der Motor höher drehen kann und besser gekühlt wird, sind große Bohrungen/Aussparungen am Blechmantel anzubringen. Auf diese Weise lässt sich das Gewicht des Motors nochmals senken und der Austausch mit Frischluft wird verbessert. Sämtliche Bauteile sind penibel von Spänen reinigen.



6.Kohlen/Federn vorbereiten

Die Feder/Kohlepakete sind auf gleiche Länge zu feilen - so ist am ehesten sichergestellt, dass der Kollektor zentrisch läuft. Die Enden der Motorkohlen werden kegelig gefeilt, bis die Anlageflächen , die später am Kollektor anliegen nur noch eine schmale Linie darstellen. Dadurch lassen sich „Überschneidungen“ minimieren und die Flächenpressung der Kohlen am Kollektor nimmt zu. Dies hat zur Folge, dass die Motorkohlen einerseits schneller auf den Kollektor einlaufen und andererseits erst bei höherer Drehzahl von den Anlageflächen „abheben“ - der Motor kann höher drehen. Die Faustformel lautet: Je länger das Feder/Kohlenpaket, umso höher das Drehmoment und umso niedriger die Drehzahl. Je kürzer, umso hoher die Drehzahl und umso niedriger das Drehmoment. Bei einem bereits gelaufenen Motor würde ich an der Länge des Feder/Kohlepaketes nichts ändern.

7.Den Kollektor an den Kupferanlageflächen bearbeiten.

Zuerst werden die Nuten zwischen den Flächen mit einer Nadel freigekratzt. Dann wird der Kollektor an einer Lagerstelle in ein Bohrmaschine eingespannt und die Kupferanlageflächen mit Polierleinwand poliert.

8. Den Motor zusammenbauen.

Den Anker in das Gehäuse einsetzen und die Blechlaschen des Gehäusemantels umbiegen. Die Kunststoffschächte seitlich auf den Motor aufschieben. Die Blechlaschen, die die Schächte nach außen verschließen mit einer Messerklinge vorsichtig aufbiegen. Dann zuerst die Kohlen einführen und hierbei auf die Lage der Anlagefläche achten. Dann die Federn einführen. Die Enden der Federn werden mit einem Schraubendreher niedergedrückt und dann die Blechlaschen wieder zugebogen. Achtung: Die Blechlaschen brechen in der Regel beim zweiten Mal hin -und herbiegen ab! Die Lagerstellen des Motors leicht mit Nähmaschinenöl schmieren.

9.Motorlagerspiel verringern.

Das serienmäßige Motorlagerspiel ist viel zu groß. Noch größer ist das Spiel bei bereits gelaufenen und/oder schlecht geschmierten Motoren. Dadurch läuft die Motorwelle und damit der Anker nicht sauber zentrisch und kann zu „taumeln“ beginnen. Die Folge ist, dass die Motorkohlen bei bereits geringerer Drehzahl abheben, der Motor stärker vibriert und somit hohe Drehzahlen nicht erreicht werden können. Das Lagerspiel muss also verringert werden. Hierzu wird auf jede frisch geschmierte Lagerstelle mit der Spitze eines Zahnstochers ein kleines Tröpfchen Sekundenkleber gegeben und der Motor sofort gedreht, bzw. mit einer Batterie angetrieben. Der Sekundenkleber bildet quasi eine „Übermaßlagerschale“ auf der die Motorwelle nun läuft. Das Motorlager nun erneut leicht ölen. Das Lagerspiel bleibt viele Betriebsstunden lang maßhaltig und kann selbstverständlich beliebig oft mit der Methode repariert werden.

10. Den Motor bei Minimaldrehzahl einlaufen lassen, entweder an einer Batterie oder an einem Netzteil, das geglättete Spannung liefert - NIE an einem Unitrafo!

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