Brabham F1 # 40409
Verfasst: Freitag 2. Mai 2014, 15:07
wie besprochen fange ich jetzt mal an, den Brabham F1 vorzustellen, bei dem ich gerade dran bin. Der war äußerlich in einem guten Zustand und kam für 23 Euronen direkt aus der Bucht angeschwommen. Ich hab jetzt schon ein paar Uni-Wagen umgebaut, aber den F1 finde ich wirklich tricky. Und gerade das macht ja Spaß.
Zuerst hab ich ihn vermessen und geguckt, was damit so machbar ist. Die beiden Achslagerungen sind katastrophal, der Motor hängt zu tief, als das man ihn groß absenken könnte und der kurze Schleifer der oben gegen die Karosse dengelt ist auch ein kleines Problem. Vorgabe war auch, dass die Originalfelgen weiter benutzt werden sollten.
Für die neue Vorderachslagerung müssen Achslager aus dem Rennkit herhalten. Die passen spack in die Ausschnitte des Chassis und damit können ja verschiedene Fahrwerkshöhen realisiert werden. Ich habe dann probehalber mal ne Achse reingesteckt und ein bisschen gemessen, damit ich ungefähr wusste, wie dick die Vorderräder werden dürfen.
Als erstes wurden dann die vorderen Felgen von der Achse gezogen und mit 5 Minuten Epoxy einzeln auf zwei 3mm Zubehörachsen geklebt. Danach kamen sie auf die Drehbank und wurden rund gedreht. Ein Rad war um 3 Zehntel unrund, das andere 5. Dann hab ich die originalen Gummireifen wieder drauf gemacht, verklebt und um 1,5mm runtergeschliffen. Jetzt die Achsen heiß gemacht, damit der Kleber wieder weich wird und die Räder von den “Hilfsachsen“ frei gibt.
Dann wurden die Vorderräder auf einer passend abgelängten Achse ausdistanziert und verklebt. (wer es nachmachen will – an dieser Stelle nicht die Achslager vergessen!)
Bei der Hinterachse ging’s aber schneller. Da ermittelte ich vorher die passende Achslänge und sägte sie in der Mitte durch. Auf die beiden Stücke wurde dann direkt die Originalfelge geklebt und wieder überdreht. Man glaubt kaum, was Carrera da für Toleranzen ausgeliefert hat! Bis zu sechs Zehntel Millimeter sind absolut normal!
Danach wurden Ortmann D-Reifen verklebt und von 22 auf 20,5mm geschliffen. Das geht mit der Drehbank und einem Dremel im Support recht gut.
Die beiden Achsteile mussten jetzt nur noch im Chassis sauber ausdistanziert und schlussendlich im Ritzel verklebt werden. Bis hierhin war’s also ziemlich einfach.
Der Schock kam, als ich dann alles mal provisorisch zusammengebaut hatte. Irgendwo schien ein Bug beim Vermessen vorgelegen haben. Die Vorderräder waren fast 2mm in der Luft, wenn der Schleifer drin war. Gut, der Motor berührte mit den niedrigen Hinterreifen auch den Mittelschleifer, aber das war ja geplant. Der wird noch etwas höher gelegt. Das erzähle ich euch aber nächste Woche.
Den origialen Schleifer würde ich nie soweit kürzen können ohne die Betriebssicherheit zu gefährden. Also musste ich ein paar Teile anfertigen und ändern. Die sind auf den Fotos abgebildet
Die verkürzte Schleiferhülse habe ich aus Luftfahrtalu gedreht und die Nuten für den Mittel- und den Seitenschleifer eingefräst. Sie ist im unteren und oberen Bereich kürzer und trotzdem so gearbeitet, dass der Schleifer etwas tiefer in den Schwingarm eintaucht. Oben konnte der Mittelschleifer dann das gewünschte Stück abgeschnitten werden. Es war sogar noch genügend Platz um wieder eine ganz kurze Führungsbüchse für die Feder anzubringen. Gerade soviel, dass sie nicht hin und her rutscht. Dann habe ich noch eine kleinere Beilagscheibe gedreht, die Schleiferschraube gekürzt, oben abgedreht und die Nut für den Schraubendreher tiefer gefeilt. Das Ganze passt jetzt genau in den Buckel, den der Brabham vorne auf der Haube hat. Klar, ein paar Federn mussten natürlich auch Spiralen lassen, aber das kennt ja jeder, der schon mal einen Schleifer gekürzt hat.
Wie ich den Motor höher gelegt habe, schreibe ich dann demnächst.
Allen ein schönes Wochenende
Franjo