Brabham F1 # 40409

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franjo
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Brabham F1 # 40409

#1 Ungelesener Beitrag von franjo »

Schleiferteile_net.jpg
Hallo zusammen,

wie besprochen fange ich jetzt mal an, den Brabham F1 vorzustellen, bei dem ich gerade dran bin. Der war äußerlich in einem guten Zustand und kam für 23 Euronen direkt aus der Bucht angeschwommen. Ich hab jetzt schon ein paar Uni-Wagen umgebaut, aber den F1 finde ich wirklich tricky. Und gerade das macht ja Spaß.
Zuerst hab ich ihn vermessen und geguckt, was damit so machbar ist. Die beiden Achslagerungen sind katastrophal, der Motor hängt zu tief, als das man ihn groß absenken könnte und der kurze Schleifer der oben gegen die Karosse dengelt ist auch ein kleines Problem. Vorgabe war auch, dass die Originalfelgen weiter benutzt werden sollten.

Für die neue Vorderachslagerung müssen Achslager aus dem Rennkit herhalten. Die passen spack in die Ausschnitte des Chassis und damit können ja verschiedene Fahrwerkshöhen realisiert werden. Ich habe dann probehalber mal ne Achse reingesteckt und ein bisschen gemessen, damit ich ungefähr wusste, wie dick die Vorderräder werden dürfen.
Als erstes wurden dann die vorderen Felgen von der Achse gezogen und mit 5 Minuten Epoxy einzeln auf zwei 3mm Zubehörachsen geklebt. Danach kamen sie auf die Drehbank und wurden rund gedreht. Ein Rad war um 3 Zehntel unrund, das andere 5. Dann hab ich die originalen Gummireifen wieder drauf gemacht, verklebt und um 1,5mm runtergeschliffen. Jetzt die Achsen heiß gemacht, damit der Kleber wieder weich wird und die Räder von den “Hilfsachsen“ frei gibt.
Dann wurden die Vorderräder auf einer passend abgelängten Achse ausdistanziert und verklebt. (wer es nachmachen will – an dieser Stelle nicht die Achslager vergessen!)
Bei der Hinterachse ging’s aber schneller. Da ermittelte ich vorher die passende Achslänge und sägte sie in der Mitte durch. Auf die beiden Stücke wurde dann direkt die Originalfelge geklebt und wieder überdreht. Man glaubt kaum, was Carrera da für Toleranzen ausgeliefert hat! Bis zu sechs Zehntel Millimeter sind absolut normal!
Danach wurden Ortmann D-Reifen verklebt und von 22 auf 20,5mm geschliffen. Das geht mit der Drehbank und einem Dremel im Support recht gut.
Die beiden Achsteile mussten jetzt nur noch im Chassis sauber ausdistanziert und schlussendlich im Ritzel verklebt werden. Bis hierhin war’s also ziemlich einfach.
Der Schock kam, als ich dann alles mal provisorisch zusammengebaut hatte. Irgendwo schien ein Bug beim Vermessen vorgelegen haben. Die Vorderräder waren fast 2mm in der Luft, wenn der Schleifer drin war. Gut, der Motor berührte mit den niedrigen Hinterreifen auch den Mittelschleifer, aber das war ja geplant. Der wird noch etwas höher gelegt. Das erzähle ich euch aber nächste Woche.
Den origialen Schleifer würde ich nie soweit kürzen können ohne die Betriebssicherheit zu gefährden. Also musste ich ein paar Teile anfertigen und ändern. Die sind auf den Fotos abgebildet
Die verkürzte Schleiferhülse habe ich aus Luftfahrtalu gedreht und die Nuten für den Mittel- und den Seitenschleifer eingefräst. Sie ist im unteren und oberen Bereich kürzer und trotzdem so gearbeitet, dass der Schleifer etwas tiefer in den Schwingarm eintaucht. Oben konnte der Mittelschleifer dann das gewünschte Stück abgeschnitten werden. Es war sogar noch genügend Platz um wieder eine ganz kurze Führungsbüchse für die Feder anzubringen. Gerade soviel, dass sie nicht hin und her rutscht. Dann habe ich noch eine kleinere Beilagscheibe gedreht, die Schleiferschraube gekürzt, oben abgedreht und die Nut für den Schraubendreher tiefer gefeilt. Das Ganze passt jetzt genau in den Buckel, den der Brabham vorne auf der Haube hat. Klar, ein paar Federn mussten natürlich auch Spiralen lassen, aber das kennt ja jeder, der schon mal einen Schleifer gekürzt hat.
Wie ich den Motor höher gelegt habe, schreibe ich dann demnächst.

Allen ein schönes Wochenende
Franjo
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franjo
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Re: Brabham F1 # 40409

#2 Ungelesener Beitrag von franjo »

Hinterachslagerung.jpg
Vorderachse.jpg
Moin, moin,

so … gerade ein paar Minuten Zeit, dann schnell mal den zweiten Teil des Brabham Umbaus:

Ich habe ja gerade erstmal ein paar wenige Uni-Autos modifiziert. Möglicherweise (und für solche Tipps wäre ich echt dankbar) hätte man das alles besser anders gemacht. Ich habe mir jedenfalls überlegt, dass ich den Motor bei diesem Fahrzeug etwas höher lege. Das klingt zwar auf den Blick widersinnig, aber durch alle getroffenen Maßnahmen ist am Ende der Schwerpunkt immer noch tiefer als beim Originalmodell.
Ich wickelte den Motor in ein Stück Frischhaltefolie ein und brachte ihn in die richtige Position. Danach habe ich die Zwischenräume an den Seiten mit 2K-Füllkleber aufgefüllt. Nach dem Aushärten brauchte jetzt nur noch das überflüssige Material entfernt und die Fixierungsstifte samt Spoilerhalteschraube in der Karosserie gekürzt werden.

Das war’s eigentlich schon. Wie gesagt – freue mich über Diskussionen und Anregungen wie es besser geht!

Mit Grüßen
Franjo
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franjo
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Re: Brabham F1 # 40409

#3 Ungelesener Beitrag von franjo »

Motorbett.jpg
Totale_1.jpg
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husky
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Re: Brabham F1 # 40409

#4 Ungelesener Beitrag von husky »

Hi Franjo,

der Brabham sieht auf jeden Fall schon mal toll aus!

Den Aufwand mit der selbst gedrehten Schleiferhülse finde ich etwas aufwändig..
Die originalen lassen sich eigentlich ohne Probleme nacharbeiten... Aber wenn man ne Drehbank zur Verfügung hat.. ;)

Beim Motor "hochlegen" hab ich den Grund nicht so ganz verstanden... Wichtig ist eigentlich das die beiden Achs Mittellinien sich kreuzen . Sieht auf dem Bild nicht ganz danach aus...
Auf jeden Fall solltest du die Karosse noch anpassen - die Abstände hinten passen nicht mehr...
Und die Hinterachslagerung sieht insgesamt etwas "merkwürdig" aus...
Beidseitig braucht man das Kronrad auch nicht zu führen - das Ritzel sorgt schon dafür das die Achse nur in eine Richtung gedrückt wird.

Aber auf jeden Fall ein toll beschriebener Um-/Aufbaubericht!
Nur weiter so :)

Moin Moin
Erk

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husky
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Re: Brabham F1 # 40409

#5 Ungelesener Beitrag von husky »

PS
so hat sich im übrigen mein Brabham nach dem Durchfahren der letzten Zielflagge beim RWE 2014 Platz für den Schleifer geschafft...
Brabham.jpg
und ja der Schleifer war bereits gekürzt, die Schraube geschliffen etc...
Aber der Flug über die Bande (hab wohl die Bremse vergessen :blush: ) war wohl dann doch zu viel...
wenigsten hat der Heckspoiler gehalten... ;)

Moin Moin
Erk
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Tommy
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Re: Brabham F1 # 40409

#6 Ungelesener Beitrag von Tommy »

husky hat geschrieben:Hi Franjo,

...
Beidseitig braucht man das Kronrad auch nicht zu führen - das Ritzel sorgt schon dafür das die Achse nur in eine Richtung gedrückt wird.
...

Moin Moin
Erk
Hi Erk,

da bin ich ausnahmsweise mal anderer Meinung...
Ein Kronzahnrad, das in Kurven gegen das Ritzel gedrückt wird zieht erhöhten Verschleiß und stärkere Geräuschbildung nach sich. Ich habe dieser Sache früher keine Bedeutung geschenkt, auf meiner heutigen, rechtskurvenlastigen Bahn ist es dann aber doch deutlich aufgefallen.

@ Franjo

Beim Schleifer geht noch Einiges ;)
Eine Maßnahme die ich gerne anwende ist die Verwendung einer etwas dickeren Messingscheibe und eine Senkkopfschraube, die entsprechend einer Schleiferschraube bearbeitet wird. Die dickere Scheibe ermöglicht es die Bohrung vernünftig anzusenken. Damit entfällt in der Bauhöhe schon mal der komplette Schraubenkopf.

Bei den F1 Fahrzeugen mit engen Platzverhältnissen führe ich die Kabel gerne unten herum.
Das macht dem Schwingarm wesentlich beweglicher.

Ich finde leider den Beitrag nicht mehr, in dem ich das Bild schon mal eingestellt hatte, darum hier nochmal:
DSC_0984.JPG
Beim Lotus links wurden die Anschlüsse der Lötösen mittels dünnem Blech unten nach hinten geführt, beim mittleren Fahrzeug habe ich mit abisolierten Kabeln gearbeitet und rechts mit Isolierung. Alle drei Versionen haben sich gut bewährt.

Mit der Anmerkung zum Motor hat Erk aber definitiv recht. Die Einbauhöhe des Motors sollte sich nach der Flucht von Motorwelle und Hinterachse richten. Alles andere treibt den Verschleiß deutlich in die Höhe und macht die Sache auch schwergängiger.
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Beste Grüße

Thomas

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franjo
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Re: Brabham F1 # 40409

#7 Ungelesener Beitrag von franjo »

Vielen Dank für Euer Feedback,

werde das beim nächsten Mal berücksichtigen. Das täuscht ein bisschen mit der Mittelachse. Sie steht fast in der Flucht. Wenn die Reifen mal abgefahren sind und neue draufkommen, werde ich die ganze Hinterachse nochmal überarbeiten. Dann kommt die Achse auch noch ein paar Zehntel höher.
Wie gesagt, ich hatte mich da ein bisschen vermessen. Vermutlich weil das Oberteil nicht drauf war und der Motor dann nicht soweit unten raus stand.

@ Erik: Ich wollte das gesamte Fahrzeug so tief wie möglich über den Schienen haben. Nicht nur den Motor, der unten ja 1,5mm aus der Wanne ragt. Durch Anheben des Motors und gleichzeitiges stärkeres Abschleifen der Reifen komme ich dann auf diese Fahrhöhe. Wie gesagt, wenn die Reifen runter sind überarbeite ich das nochmal. Dann mache ich Messinglager in der genau richtigen Position und schmeiß' das Kunstoffgeraffel raus.

Grüßle Franjo

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husky
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Re: Brabham F1 # 40409

#8 Ungelesener Beitrag von husky »

Hi Thomas,
na Mensch da hab ich ja noch nie drüber nachgedacht... :blush:
Aber jetzt wo du es sagst... Vielleicht sollte ich mal meine RWE Renner daraufhin untersuchen - vielleicht laufen ja einige deswegen in der langen Kurve zur Zielgerade so schlecht...
Danke für den Hinweis! Man lernt nie aus... :D :D

@ Franjo
Ok den Hintergrund hab ich verstanden - aber dennoch sitzt die Karosse nicht richtig - und liegt damit deutlich zu hoch!
Das solltest du vorher anpassen - das hat mit der Hinterachse wenig zu tun.

Moin Moin

ERK

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franjo
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Re: Brabham F1 # 40409

#9 Ungelesener Beitrag von franjo »

Guten Morgen Erk,

das verstehe ich nicht. Wie meinst du das, die Karosse ist zu hoch und das hat mit den Achsen nichts zu tun? Die ist doch niedriger als beim Originalmodell. Kann mir das einer erklären?

Mit Grüßen
Franjo :huh: :huh: :huh:

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Tommy
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Re: Brabham F1 # 40409

#10 Ungelesener Beitrag von Tommy »

Hallo Franjo,

ich denke mal Erk meint folgendes:

Beim Brabham werden sowohl Achslager, als auch Motor von der Karosserie im Chassis gehalten.
Da bei Dir nun die Achslager aus dem Chassis rausschauen und der Motor höher montiert ist, müsste die Karosserie höher auf dem Chassis sitzen als normal, sofern Du sie in den entsprechenden Bereichen nicht bearbeitet hast.
Beste Grüße

Thomas

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