was haltet ihr vom motorentuning ?

Eure Bahnen, Basteleien, technische Probleme und was sonst noch mit Schienen oder Kursen zu tuen hat.
Nachricht
Autor
supergoali
Chassiebauer
Beiträge: 671
Registriert: Montag 28. Februar 2005, 12:40

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#11 Ungelesener Beitrag von supergoali »

Tscho hat recht - da haben wir schon an anderer Stelle diskutiert. Ich selbst hab beides - mir fällt bei den schwarzen auf, dass die in der Leistung brutal unterschiedlich sind - ohne Motottuning.

An der Stelle: Was macht ihr Profis denn in sachen Motottuning?

FGrüße
Jochen
Grüße aus der Kurpfalz
Jochen

------------------------------------------------

FCN - mehr Depp geht kaum...

Frank

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#12 Ungelesener Beitrag von Frank »

Hallo,

@Jochen
Da frag mal den RALEF, der kennt sich da aus! Handgewickelte Anker usw.!

Hatte auch mal einen schnellen schwarzen Motor in einen 935er. Der zog auch nur 1,2A wie es das Regelwerk für das Rennwochenende vorschrieb.....und nach dem RW hat sich der Kotte den Motor mal angesehen und siehe da "ein Servo-Motor!" ;( 8o
Hab ihn dann gg. einen goldenen getauscht. Danach lief der Wagen lange nicht mehr so gut! 8)

Frank

Frank

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#13 Ungelesener Beitrag von Frank »

Hallo nochmal,

@Jochen
Viele Motoren sind auch einfach nur unterschiedlich "verdreckt!" Schon hat man eine große Streuung.

Frank

tschoburner
Licht Tüftler
Beiträge: 406
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 19:06

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#14 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

Hai,

wenn man nicht an die Wicklungen rangeht, geht auch schon Einiges....

MOTORTUNING

1. Den Motor auf einwandfreie Funktion testen, zerlegen und reinigen.

Zum Zerlegen muss das Motorritzel mit einem Abzieher abgezogen werden. Dann werden die Kunststoffträger, in denen die Kohleschächte sitzen vorsichtig seitlich mit einem Schraubendreher abgedrückt. Hierbei aufpassen, dass die Motorkohlen und die Federn nicht verloren gehen. Dann werden mit einer Spitzzange die Blechlaschen, die den Motormantel an den Druckgussgehäusehälften des Motors halten aufgebogen. Der Motor lässt sich jetzt auseinanderziehen. Den Anker entnehmen und dann die Magnete vor dem Ausbau mit einem Filzstift in der Lage kennzeichnen. Jetzt die Metallklammern mit einem Schraubendreher aushebeln, die die Magnete halten. Sämtliche Bauteile reinigen.

2. Den Anker wuchten

Zwei Rasierklingen auf einer Glasplatte mittels Knetmasse aufstellen und parallel ausrichten. Dann wird die Glasplatte mit kleinen Knetmassekügelchen unterlegt und mit einer Wasserwaage ausgerichtet. Nun legt man den Anker so auf die Rasierklingen, dass je eine Lagerstelle auf je einer Klinge zu liegen kommt. Der Anker wird sich nun so drehen, dass seine schwerste Stelle unten liegt. An dieser Stelle mit dem Dremel oder einer Feile vorsichtig Material abgetragen. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis er in jeder Stellung auf den Klingen liegen bleibt, ohne sich weiter zu drehen. Sämtliche Unwuchten sind somit beseitigt, der Motor wird weniger vibrieren und höher drehen.

3.Die Magnete längere Zeit in Paketen lagern, damit sich die Magnetwirkung erholt.

Je mehr Magnete zusammen gelagert werden, umso besser. Die Polung der Magnete richtet sich somit wieder aus - der Motor entwickelt wieder mehr Drehmoment.

4.Die Magnete im Gehäuse unterlegen.

Damit die Magnetwirkung auf den Kollektor erhöht wird, sind diese mit Blechstreifen zu unterlegen. Hierzu eignen sich hervorragend Streifen von Getränkedosen. Unter jeden Magneten passen durchaus drei Lagen Blech. Es muss gewährleistet sein, dass sich der Kollektor frei drehen kann. Durch diese Maßnahme verbessert sich das Drehmoment, die Höchstdrehzahl und die Bremswirkung des Motors.

5.Gewicht sparen, Pumpwirkung im Motor verringern.

Hierzu wird von den Druckgusshälften des Motors mit der Feile Material abgetragen. Man feilt dazu größere Phasen an die Gehäuse an. Damit der Motor höher drehen kann und besser gekühlt wird, sind große Bohrungen/Aussparungen am Blechmantel anzubringen. Auf diese Weise lässt sich das Gewicht des Motors nochmals senken und der Austausch mit Frischluft wird verbessert. Sämtliche Bauteile sind penibel von Spänen reinigen.

tschoburner
Licht Tüftler
Beiträge: 406
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 19:06

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#15 Ungelesener Beitrag von tschoburner »

...und weiter im Text:

6.Kohlen/Federn vorbereiten

Die Feder/Kohlepakete sind auf gleiche Länge zu feilen - so ist am ehesten sichergestellt, dass der Kollektor zentrisch läuft. Die Enden der Motorkohlen werden kegelig gefeilt, bis die Anlageflächen , die später am Kollektor anliegen nur noch eine schmale Linie darstellen. Dadurch lassen sich „Überschneidungen“ minimieren und die Flächenpressung der Kohlen am Kollektor nimmt zu. Dies hat zur Folge, dass die Motorkohlen einerseits schneller auf den Kollektor einlaufen und andererseits erst bei höherer Drehzahl von den Anlageflächen „abheben“ - der Motor kann höher drehen. Die Faustformel lautet: Je länger das Feder/Kohlenpaket, umso höher das Drehmoment und umso niedriger die Drehzahl. Je kürzer, umso hoher die Drehzahl und umso niedriger das Drehmoment. Bei einem bereits gelaufenen Motor würde ich an der Länge des Feder/Kohlepaketes nichts ändern.

7.Den Kollektor an den Kupferanlageflächen bearbeiten.

Zuerst werden die Nuten zwischen den Flächen mit einer Nadel freigekratzt. Dann wird der Kollektor an einer Lagerstelle in ein Bohrmaschine eingespannt und die Kupferanlageflächen mit Polierleinwand poliert. Noch besser wäre es natürlich, den Kollektor zu überdrehen, nur dann läuft er richtig rund.

8. Den Motor zusammenbauen.

Den Anker in das Gehäuse einsetzen und die Blechlaschen des Gehäusemantels umbiegen. Die Kunststoffschächte seitlich auf den Motor aufschieben. Die Blechlaschen, die die Schächte nach außen verschließen mit einer Messerklinge vorsichtig aufbiegen. Dann zuerst die Kohlen einführen und hierbei auf die Lage der Anlagefläche achten. Dann die Federn einführen. Die Enden der Federn werden mit einem Schraubendreher niedergedrückt und dann die Blechlaschen wieder zugebogen. Achtung: Die Blechlaschen brechen in der Regel beim zweiten Mal hin -und herbiegen ab! Die Lagerstellen des Motors leicht mit Nähmaschinenöl schmieren.

9.Motorlagerspiel verringern.

Das serienmäßige Motorlagerspiel ist viel zu groß. Noch größer ist das Spiel bei bereits gelaufenen und/oder schlecht geschmierten Motoren. Dadurch läuft die Motorwelle und damit der Anker nicht sauber zentrisch und kann zu „taumeln“ beginnen. Die Folge ist, dass die Motorkohlen bei bereits geringerer Drehzahl abheben, der Motor stärker vibriert und somit hohe Drehzahlen nicht erreicht werden können. Das Lagerspiel muss also verringert werden. Hierzu wird auf jede frisch geschmierte Lagerstelle mit der Spitze eines Zahnstochers ein kleines Tröpfchen Sekundenkleber gegeben und der Motor sofort gedreht, bzw. mit einer Batterie angetrieben. Der Sekundenkleber bildet quasi eine „Übermaßlagerschale“ auf der die Motorwelle nun läuft. Das Motorlager nun erneut leicht ölen. Das Lagerspiel bleibt viele Betriebsstunden lang maßhaltig und kann selbstverständlich beliebig oft mit der Methode repariert werden.

Rolo
Servo Umbauer
Beiträge: 83
Registriert: Samstag 27. Januar 2007, 23:00

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#16 Ungelesener Beitrag von Rolo »

...oder einfach einen goldenen nehmen!! :D

LG Roland

Benutzeravatar
husky
Site Admin
Beiträge: 2609
Registriert: Montag 28. August 2006, 22:56
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#17 Ungelesener Beitrag von husky »

Hi

eine Maßnahme hat Tscho noch vergessen:

Die Stellung des Kollektors zu den Ankerwicklungen. Damit kann man das Drehzahl / Drehmoment Verhältnis beeinflussen.
Aber Vorsicht, bei falscher Einstellung läuft der Motor unter Umständen nicht mehr von alleine an. Auch können die Drahtanschlüsse schnell reißen.

Was man bei den goldenen noch bedenken sollte, die haben 5 Kollektoren, gegenüber den 3 der alten schwarzen.
Damit muß dieser Motor viel runder laufen.
Ist halt wie ein 3 Zylinder gegen einen 5 Zylinder (ohne Ausgleichswellen) ...

Ein Wort noch zum Auswuchten:
Die Maßnahme ist sicher hilfreich - aber es ist nur ein statischer Ausgleich. Bei den Drehzahlen die die Motoren erreichen, ist damit ein völlig runder Lauf noch nicht sicher gestellt. Dazu müßte der Rotor dynamisch ausgewuchtet werden - dazu bräuchte man aber spezielle (Mess)technik.

Aber wie Kotte schon gesagt hat, bei den vielen schwarzen Motoren die ich hab, such ich mir halt den Besten raus.
Und letztendlich muß das Gesamtfahrzeug auf der Bahn seine Tauglichkeit beweisen. Und wenn's nicht funzt, dann muß halt am Fahrzeug nochmal gebastelt werden.
Der Motor ist nur ein kleines Teil am gesamten Fahrzeug.
Klar wenn der Wagen auf jeder Geraden von den Gegnern verblasen wird, ist der Motor Schuld...

Moin Moin
Erk

Moin Moin
Erk B-B B-B


Wenn's einfach wär, könnt's ja jeder!

Frank

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#18 Ungelesener Beitrag von Frank »

Hallo,

@Erk

Kleine Berichtigung was die Kollektoren angeht. Die goldenen Motoren gibt es mit 3 und 5 Kollektoren. Die vom Lemmy haben nur 3 und bei Bühler kannst Du noch die mit 5 kaufen. Aber nur bei einer Abnahmemenge von xxxx Stück!

Gruß
Frank

Benutzeravatar
husky
Site Admin
Beiträge: 2609
Registriert: Montag 28. August 2006, 22:56
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#19 Ungelesener Beitrag von husky »

Ah, gut zu wissen.

Ich hab hier ein paar mit den 5 Kollektoren - aber frag jetzt nicht woher . . .
Jedenfalls hab ich nicht bewusst die 5er gekauft . . .

Aber gut gehen tun die!! :D

Moin Moin
Erk

Moin Moin
Erk B-B B-B


Wenn's einfach wär, könnt's ja jeder!

Mike...

RE: was haltet ihr vom motorentuning ?

#20 Ungelesener Beitrag von Mike... »

tscho und erk...

sollten wir mal in einem rennen zusammentreffen... gibts für euch nur ausgeloste Motoren ;-))))

Antworten